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Die Heilige Nacht von Ludwig Thoma am 8./21. Dezember 2013
Im Mittelpunkt der diesjährigen Adventsaufführung des Altochors stand die Heilige Nacht von Ludwig Thoma.
Thoma schrieb diese bairische Version der Heiligen Nacht während des Ersten Weltkriegs, als die Versorgungslage in Deutschland schon spürbar knapp wurde. Vielleicht waren es gerade die äußeren Entbehrungen des Krieges, die mit dazu beitrugen, dass eine so innige und gemütvolle Weihnachtsdichtung wie diese entstand. Als Sprecher konnten bekannte Personen aus unserer näheren Umgebung engagiert werden, die ihre jeweilige Rolle in unserem Heimatdialekt unverfälscht vortragen: Rosy Lutz, die als bairische Mundartdichterin und humorvolle Erzählerin weit über unsere Grenzen hinaus bekannt ist, übernahm die Rolle der Maria. Georg Huber, ein bekannter Dialektsprecher aus Altomünster, stellte den Joseph dar. Die Rolle des Erzählers übernahm Michael Schmidberger. Er ist als Leiter des Hofberg-Freilichttheaters Schiltberg mehrfach als Darsteller berühmter Figuren vor sein Publikum getreten. In Bayern gehört die Aufführung der Heiligen Nacht zur Tradition in der Adventszeit. Üblicherweise wechselt dabei der gesprochene Vortrag mit Stubenmusik und Gesang in kleiner Besetzung. Diese Tradition wurde mit dem Altochor aus Altomünster unter der Leitung von Alexander Maria Möck neu gestaltet.
Einsingen im Altoland
Seit über einem Jahr ist das Seniorenwohnen Altoland zu einer festen Heimat für den Altochor geworden. Hier treffen wir uns regelmäßig zu den Proben am Montag Abend. So war es für uns selbstverständlich, dass wir den alten Menschen, die hier leben, in dieser Vorweihnachtszeit eine kleine Freude bereiten wollten und einige Chorstücke für sie vorgetragen haben. Gleichzeitig war es für uns eine gute Einsinggelegenheit für unseren Auftritt in der Kirche.
Aufführung in der Pfarr- und Klosterkirche Altomünster
Am Zweiten Adventssonntag den 8. Dezember war die erste Aufführung der Heiligen Nacht in der Pfarr- und Klosterkirche in Altomünster. Der Altochor gestaltete den musikalischen Rahmen und trug die Zwischenstücke vor. Karl Kraft hat die Gedichttexte von Ludwig Thoma in Musik gesetzt, und manche Sängerin und mancher Sänger hatte Probleme mit dem Verständnis und der Aussprache der Texte.
Kein Ausspracheproblem hatten dagegen unsere drei Sprecher, die alle aus der näheren Umgebung von Altomünster stammen. Freilich mussten einige oberländische Worte leicht abgewandelt werden, damit sie hier besser verstanden werden.
Rosy Lutz (in der Bildmitte) in der Rolle der Maria zusammen mit Georg Huber (im Bild links) in der Rolle des Joseph waren ein harmonierendes Paar. Den anspruchsvollen Part des Erzählers hatte Michael Schmidberger (im Bild rechts), der mit manchmal dramatischer und manchmal nachdenklicher Stimme die Weihnachtsgeschichte so darstellte, dass jeder Zuhörer davon ergriffen wurde. Der vierstimmige Chorsatz "Macht hoch die Tür" war für alle zum Mitsingen und stand am Ende der Aufführung der Heiligen Nacht. Pater Robert Kröpfl dankte in seinem Schlusswort für die adventliche Stunde und sagte: "Sie dürfen alle nächstes Jahr wiederkommen!"
Aufführung in der Pfarr- und Klosterkirche Altomünster
Da die Basilika am Petersberg wesentlich kleiner ist als die Kirche in Altomünster, konnten die drei Sprecher (von links: Georg Huber als Joseph, Rosy Lutz als Maria und Michael Schmidberger als Erzähler) ihre jeweilige Rolle ohne technische Hilfsmittel frei vortragen, was dem lebendigen Ausdruck der Geschichte von Ludwig Thoma eine besondere Kraft verlieh.
Die Chorleitung wurde an diesem Abend von Wolfgang Krämer ersatzweise übernommen, da Alexander Möck als Berufsmusiker der Münchener Philharmoniker anderweitig engagiert war.
Alexander Möck (im Bild rechts) freut sich, dass alles gut gelaufen ist, und unser Vorsitzender Winfried Mair (im Bild links) freut sich über den zahlreichen Besuch in der überfüllten Kirche. Am Samstag, den 21. Dezember gab es eine zweite Aufführung in der romanischen Basilika am Petersberg. Der Petersberg ist ein geschichtsträchtiger Ort über dem Glonntal, etwa an der Stelle, wo der Zeitlbach in die Glonn mündet. Die ehemalige Benediktinerklosterkirche ist eine der wenigen Kirchen in Bayern, die uns aus der romanischen Zeit noch ganz stilrein erhalten geblieben sind. Bei der großen Renovierung 1907 anlässlich des 800-jährigen Jubiläums fand man in der Apsis unter mehreren Putzschichten Reste der ursprünglichen romanischen Wandgemälde, legte sie frei und ergänzte sie. Die Apsis der Basilika zeigt in gelungener Weise die Schönheit romanischer Wandmalerei.

Auftritte (Historie)

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