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Frühjahrs-Kirchenkonzert am 02. Mai 2010
Das Frühjahrs-Kirchenkonzert fand am 02. Mai 2010 in der Pfarr- und Klosterkirche Altomünster unter der Leitung von Alexander Maria Möck statt. Die Auswahl der dargebotenen Musik schlägt einen weiten Bogen vom Mittelalter bis in die Neuzeit des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die Missa brevis, KV 200, die sogenannte Spatzenmesse, von Wolfgang Amadeus Mozart, bei der alle beteiligten Musiker einbezogen sind: Das von jungen Gymnasiasten besetzte Orchester der Philharmundia Augusta aus Augsburg, die Solisten Anna Maria Bogner (Sopran), Tanja Grossmann (Alt), Maarte Wilkinson (Tenor) und Reinhard Vellano (Bass) sowie der Chor des Gesangvereins Frohsinn aus Altomünster. Die Abfolge orientiert sich etwa am Ablauf einer liturgischen Messe und auch die Dauer von einer knappen Stunde ist sicher kein Zufall: Einleitende Worte von Pater Michael Missa in Dominica Pentecostes (Pfingst-Proprium), “Spiritus Domini” Samuel Barber, Adagio for strings Antonio Vivaldi, Vier Jahreszeiten, Frühling, Allegro Antonio Vivaldi, Vier Jahreszeiten, Frühling, Largo Antonio Vivaldi, Vier Jahreszeiten, Frühling, Danza pastorale W. A. Mozart, Spatzenmesse, "Kyrie" W. A. Mozart, Spatzenmesse, "Gloria" Missa in Dominica Pentecostes (Pfingst-Proprium), “Veni Sancte Spiritus” W. A. Mozart, Spatzenmesse, "Credo" W. A. Mozart, Spatzenmesse, "Sanctus" W. A. Mozart, Spatzenmesse, "Benedictus" W. A. Mozart, Spatzenmesse, "Agnus" Applaus Jacob Arcadelt, "Ave Maria" Nach den einleitenden Worten von Pater Michael de Koninck OT, der seit September 2008 Pfarrer in Altomünster ist, trägt die Männerschola des Gesangvereins das Pfingst-Proprium vor. Dieser Gregorianische Choral ist einstimmig und steht nicht nur am Anfang des Konzertabends, sondern markiert auch den Anfang der abendländischen Musik, die sich erst später zur Polyphonie entwickelte. Das folgende Adagio for strings wurde 1938 von Samuel Barber komponiert und macht einen Sprung ins 20. Jahrhundert, so dass die gesamte musikalische Spannbreite deutlich am Anfang des Konzertes steht. Die drei folgenden Sätze aus den Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi sind dem Frühling gewidmet. Die Solopartien der Violine werden vom musikalischen Leiter Alexander Möck selbst vorgetragen. Diese Musik setzt einen heiteren Akzent nach den schwermütigen und schmerzenden Klängen des Streicheradagios. Die Spatzenmesse von Mozart ist ein geschlossener Block, der nur an einer Stelle, zwischen Gloria und Credo, von der Männerschola unterbrochen wird. Die Messe erscheint trotz ihrer Kürze durch die Besetzung mit Trompeten und Pauke in festlichem Gewand. Das Kyrie zeigt keine Demut oder gar Unterwürfigkeit im Sinne eines „Erbarme Dich unser“, sondern strahlt die Gewissheit aus, dass wir von der Existenz so angenommen werden, wie wir sind. Diese Grundhaltung zieht sich wie ein roter Faden durch bis zum Agnus Dei am Ende der Messe. Da die Aufführung im Marienmonat Mai stattgefunden hat, erklingt als Zugabe das "Ave Maria" von Jacob Acardelt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Dieser einfache und doch so innige Satz für Chor a capella markiert am Ende des Konzerts die zeitliche Mitte zwischen Mittelalter und Moderne und versöhnt die Gegensätze zum Ausklang.

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